Rückblick auf unsere Highlights 2016

Foto: Jenisch

Jubiläumskonzert am Sonntag, 6. November 2016

 

Musikkritiker Eduard Koelblin aus Wiesloch schreibt:

 

 

 

Friedemann Wuttke und Mitglieder der Stuttgarter Philharmoniker

 

 

Aus Anlass des 15-jährigen Jubiläums des Kulturkreises Bad Schönborn war der Kursaal Sigel voll besetzt. Was Alexander Jergens und Stefan Balle (Violinen), Martin Höfler (Viola) und Bernhard Lörcher, (Violoncello) über die Rampe brachten, war von ungemeiner Dichte und Intensität. Man spürte vom ersten Ton an die Philharmoniker-Handschrift. Dazu dann Luigi Boccherinis „Nächtliche Musik in den Straßen von Madrid“. Wer hatte sie denn schon gehört? Das war so neu, so voller stilistischer Überraschungen und musikalischer Kapriolen, dass die ganze Skala der Streicherkunst seiner Zeit ein fesselndes Bild schuf.

 

Enrique Granados' Danzas Espanolas“ für Gitarre und Streichquartett mit Friedemann Wuttke wirkten sehr ernst und „echt spanisch“. Auch hier lag der Hohe Reiz in einer Unzahl von spielerischen Details, etwa dem Rollenwechsel der einzelnen Instrumente zwischen spielerischer Führung und schlichter Begleitfunktion. Und dann diese energetische Aufladung!

 

Für die Interpreten war das keine Routineauführung. Isaac Albeniz mit den Stücken „Cordoba“ und „Seguidillas“ aus den Cantos de Espana für Streichquartett hielt da nicht so recht mit. Er bildete eine angenehm Hommage an die Kursaal-Atmosphäre. Albeniz entfaltete aber dann doch einigen Sturm mit Hüpfbögen und rhythmischem Pfeffer.

 

Bei Boccherinis Gitarrenquintett D-Dur blitzte die bekannte Cello-Leidenschaft des italienischen Komponisten wiederholt durch. Das Cello hatte die variabelste Rolle, angefangen beim begleitenden Ostinato bis zur rasenden Virtuosität und bis zu feinsten, höchsten Tönen.

 

Die anschließende Zugabe war ein gelungenes Experiment: Astor Piazzollas „Tango Oblivion“ in der Fassung für Cello und Gitarre.

 

Im Kulturkreis wird man sich glücklich schätzen: Dieses Ensemble und sein Programm waren wirklich Spitze. kob

 

 

(Mit freundlicher Genehmigung der BNN)

 

 

 

Gitte Henneges stellte Freunde des Vereins vor

 

 

Bürgermeister K.D.Huge fand in seinem Grußwort, der Kulturkreis sein das „i-Tüpfelchen“ im Kulturleben von Bad Schönborn. Man könne das „i“ auch umdrehen, dann hätte man ein Ausrufezeichen – für die Vielfalt der Angebote. Nämlich von Konzerten über Kunstausstellungen und Museumsbesuchen bis hin zu Vortragsabenden und Gedenkveranstaltungen mit anderen Gruppen zusammen, wie „Zeichen Setzen“ und „Kislau-Forum“. Mit Veranstaltungen des seit 15 Jahren „eingetragenen Vereins“ würde auch das „Kleinod Kursaal Sigel“ immer wieder belebt.

 

Gitte Henneges stellte als Moderatorin einige Freunde des Vereins vor. Sie selbst habe früher als ortsansässige Künstlerin Unterstützung durch den Verein und seine Öffentlichkeitsarbeit erfahren. Pfarrerin Luise Helm regte dabei an, dass der Verein im Blick nach vorn auch daran denken könnte, gelegentlich auch Musiker aus den Reihen der Flüchtlinge zusammen mit Einheimischen als Ensemble auftreten zu lassen. Rektor a.D. Gerhard Bender erinnerte an Gedenkveranstaltungen zusammen mit Schülern. Kai Lohse bedankte sich für eine Unterstützung für die Arbeit zugunsten eines „Lernorts Kislau“ auch im Rahmen des „Kislau-Forums“. Klaus Heinzmann hielt für die Kurverwaltung mit Dank fest, dass nach anfänglichen Reibereien eine akzeptierte Arbeitsteilung und Zusammenarbeit gefunden worden sei. Der Verein sei ja bereits um 1976  aus dem Kulturausschuss des Kur- und Verkehrsvereins hervorgegangen. Als Zeitzeugen aus dieser Zeit waren bei dem Festabend übrigens Frau Rita Heinzmann und Frau Dr. Ingrid Nawrath anwesend. Eike Schmidt-Lange würdigte sie als Mithelfer bei den damaligen Aktivitäten des informellen Kulturkreises unter dem Kurgeschäftsführer Friedrich Heinzmann.

 

Im Rahmen einer Präsentation erläuterte Hubertus Graef, wie sich der neue Arbeitskreis des Vereins, „Kunst im Kulturkreis (KuKuK)“ eine verstärkte Arbeit von bildenden Künstlern im Verein vorstellt.

 

*************************************************************************************************

 

Bei diesem Festabend zum 15-jährigen Bestehen des Kulturkreises kündigten die beiden Vorsitzenden Eike Schmidt-Lange und Christine Hubeny  das Jubiläums-Festheft "15. Jahrestag Kunst und Kultur" an. Außer Schriftfühererin Iris Gaßner hat dabei maßgeblich Luise Helm mitgearbeitet.

Das Festheft ist von Intereressenten weiterhin kostenlos (ggf. mit Spende) bei Vorstandsmitgliedern zu beziehen.

 


VIEL LOB FÜR "MALEREI MIT PAPIER"

 

Kunstausstellung mit Uta Dorra

Bürgermeister Klaus Detlev Huge eröffnete die Ausstellung am 1. Advents-Sonntag (27.11.2016) . Im Rathaus Mingolsheim sprach zur Einführung Galerist Horst-Nico Kress aus Mannheim.

 

  Die Kunstausstellung, welche die Gemeinde zusammen mit dem Kulturkreis vorbereitet hatte, umfasst 32 Werke der in Ladenburg geborenen Künstlerin. Der Titel: „Malerei mit Papier“. In seiner Einführungsrede beschrieb Horst-Nico Kress es so: Bei ihren Bildern „wird das verwendete Material selbst zum Ausdrucksträger“

 

 Dorra benutzt vorgefertigte, eingefärbte und handgeschöpfte Papiere, die auf weißem Büttenpapier montiert werden. „Sie geht mit dem Material wie mit Farbe um“, ergänzte der Galerist aus Mannheim. Ihre Arbeiten seien durch „das Leuchten aus der Tiefe“ gekennzeichnet. Die Künstlerin umrahmt gerissene Papierränder mit Graphitstift und trennt so farbige Flächen voneinander ab. Jedoch sei „ihr Werk nicht vollständig in der Abstraktion verortet, Gegenständliches scheint in zahlreichen Arbeiten auf und ist bewusst eingesetzt."

 

 Uta Dorra, so hieß es, verwende ausschließlich vorgefertigte, eingefärbte, handgeschöpfte Papiere, die auf weißem Bütten montiert werden. „Die Künstlerin geht mit dem Material wie mit Farbe um“, so der Galerist aus Mannheim weiter. Ihre Arbeiten seien durch „das Leuchten aus der Tiefe“ gekennzeichnet.

 

(Mit freundlicher Genehmigung der BNN / Journalistin Petra Steinmann-Plücker)

BILD (sl): Galerist H.-N. Kress, Uta Dorra, Iris Gaßner


Besucherandrang im jüdischen Friedhof

 

am Mittwoch, 29. Juni

 Bis nach Obergrombach mussten vor dem Jahr 1878 die Juden von Mingolsheim und Umgebung mit ihrem Pferdewagen ziehen, um dort ihre Verstorbenen zu begraben. Das wollte der Synagogenrat ändern – schon aus Fürsorge für seine Gemeindeglieder. Hans-Georg Schmitz führte mit solchen Hinweisen die 60 Interessenten auf dem Mingolsheimer Judenfriedhof nicht nur von Grabstein zu Grabstein. Er bettete alle Informationen ein in Erzählungen aus dem Alltag der Glaubensgemeinde. Diese habe Sterbende täglich besucht und begleitet und mit ihnen das Grundbekenntnis gesprochen „Höre, Israel, ER, unser Gott, ist einzig“. Die Toten wurden stets   würdevoll bestattet, stellte der am Ort wohnende Ruhestands-Pfarrer fest, der bis vor fünf Jahren die evangelischen Gemeinden in Malsch und Frauenweiler betreute.

 

 „Schalom chaverim“: Friede euch Freunden – in diesem bekannten israelischen Lied kommen laut Schmitz eben die Genossen oder Freunde vor, die auch im Todesfall ihren „Liebesdienst“ tun. Sie sorgen für die Waschung, halten Totenwache und regeln das Begräbnis im fest umzäunten Friedhof außerhalb des Ortes. Der älteste Sohn spricht ein Jahr lang täglich das Kaddisch-Gebet. Es ist kein großes Betrauern, hieß es, sondern ein Lob des Schöpfers. Kein Grab dürfe aufgehoben werden, Blumenschmuck gebe es nicht.

 

 Die vielen teilnehmenden Östringer interessierten sich besonders für das älteste Grab, nämlich das von „Mayer Mayer“. Der Nachname stamme vom Urgroßvater. Die Teilnehmer der Veranstaltung des Kulturkreises und der örtlichen Stolperstein-Gruppe waren erstaunt zu hören, dass Juden erst mit ihrer rechtlichen Anerkennung seit 1809 Familiennamen zu führen hatten. M. Mayer starb am 26. Dezember 1878, wie Schmitz anhand der hebräischen Angaben auf dem Stein mit einiger Mühe herausfand. Der Hobby-Historiker hat die über hundertfünfzig Gräber mit genauen Lebensdaten aufgelistet. Noch heute steht in der Leopoldstraße 9 das Haus des Bruders Felix Mayer.

 

Bei einer künftigen Führung wäre zu empfehlen, dass auch Personen und Familien aus den 1920er Jahren porträtiert werden.

 

(E.Schmidt-Lange)


Veranstaltungen im Jahr 2016

Januar:

Mittwoch 27.01.:

Gedenken für Opfer des Nationalsozailismus

16:00 Uhr Marum-Säule Kislau, Synagoge und jüdischer Friedhof

(Aktionsbündnis "Zeichen Setzen")

März:

Freitag 18.03.:

"Klänge aus dem Süden I"

Klänge aus dem Süden Asiens und Europas
Duo Trombarimba: Johann Schilf (Posaune), Hiromi Shigeno (Marimbafon)

19:30 Uhr im Kursaal Sigel durch den "Kulturkreis Bad Schönborn"

 

Johann Schilf: Der Preisträger bei „Jugend musiziert“
sammelte bisher Orchestererfahrung unter anderem im
Staatsorchester Frankfurt/Oder sowie bei Orchestern in
Rostock, Bremerhaven und Hildesheim.


Hiromi Shigeno, in Japan geboren, absolvierte ihre
Ausbildung in Tokio und Karlsruhe. Die
Dozentin für Marimbafon in Karlsruhe hat seit 2002 viele
Festivalpreise gewonnen, zum Beispiel 2008 den
Keiko-Abe-Preis.

 

Besonderen Anklang fand bei den Zuhörern im Sigel-Kursaal das
Musikwerk der Komponistin Keiko zu dem berühmten japanischen

Kirschblütenfest.

Mai:

Sonntag 01.05.:

"Klänge aus dem Süden II"

Scherzi musicali, italienische und spanische Kostbarkeiten aus Renaissance und Barock

Doris Steffan-Wagner (Sopran), Martin Steffan (Tenor), Robert Merkel (Laute)

19:30 Uhr im Kursaal Sigel durch den "Kulturkreis Bad Schönborn"

 

Martin Steffan studierte in Heidelberg und Salzburg.  Der gefragte und
vielseitige Konzertsänger ist stilsicher auch bei der Gestaltung und Stimmgebung in der Musik der Zeit Beethovens und Rossinis. Konzerte führten ihn u.a. in die Schweiz sowie nach Italien, Frankreich und Belgien.

 

Die Sopranistin Doris Steffan-Wagner studierte am Orff-Institut sowie am Mozarteum Salzburg und belegte mehrere Meisterkurse. 


Rudolf Merkel
studierte in Heidelberg und Mannheim
Musiktherapie und Laute. Konzerttätigkeit
unter anderem zu den Theatern in Mainz, Wiesbaden,
Darmstadt und Stuttgart.

Juni:

Sonntag 26.06.:

Fest zum Jahresthema "Natur.Mensch.Umwelt" des Aktionsbündnisses "Zeichen Setzen"

Sternwanderung im Ort; Enpunkt Marktplatz Mingolsheim

 

Mittwoch 29.06.:

Führung über den jüdischen Friedhof in Mingolsheim, Konradin-Kreutzer-Straße

 

Hans-Georg Schmitz (Mitte) erläuterte auch die Sitten und den Lebensalltag der Mitglieder der bis 1940 hier lebenden Juden.

(Bericht: siehe Highlights 2016)

August:

Sonntag 07.08.:

Rembrandt und Raffael

Exkursion zur Kunsthalle Karlsruhe mit dem "Kulturkreis Bad Schönborn"

 

- leider entfallen -

Sonntag 07. August

Rembrandt und Raffael

Exkursion zur Kunsthalle Karlsruhe mit dem "Kulturkreis Bad Schönborn"

 

Motto unserer Kunstführung: „Licht im Dunkel“
Licht spielt nicht nur bei Rembrandt eine große Rolle. Auch Raffael „stärkt“ oft mit Licht. Das werden wir im „Vorlegesaal“ der Kunsthalle an einem seiner Madonna-Bilder sehen (Kopie). Auch an Abbildungen seines „ersten Nachtbildes der Kunstgeschichte“ im Vatikanmuseum Rom.
Informationen und Moderation: Eike Schmidt-Lange

 

Rembrandt, „Hundertguldenblatt“: Krankenheilung, um 1648.

© bpk/Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Oktober:

Freitag 07.10.:

Mundartabend mit Harald Hurst

im Vereinsheim des MGV Konkordia durch den "Förderverein MGV Konkordia"

(Näheres beim MGV Konkordia)

November:

Sonntag 06.11.:

"Nächte in spanischen Gärten"

Aus dem Programm:

"Spanische Tänze" von Enrique Granados

 

Friedemann Wuttke (Gittare) mit einem Streichquartett der Stuttgarter Philharmoniker

 

19:30 Uhr im Kursaal Sigel

Veranstalter: "Kulturkreis Bad Schönborn"

in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bad Schönborn

 

Zuvor ab 18:30 Uhr: Einladung zur öffentlichen Jubiläumsfeier

 

Friedemann Wuttke:

Der international bekannte und gefragte Gitarrist aus Stuttgart hat uns im
März 2014 unter anderem die berühmte Chaconne d-Moll von J.S.Bach gespielt. Er interpretiert bei diesem Konzert bekannte Zyklen und "Tänze" aus Spanien.

 

Mit dabei ist ein Streichquartett der Stuttgarter Philharmoniker.

Die Streicher sind:

Alexander Jergens, 1. Violine

Stefan Balle, 2. Violine

Martin Höfler, Viola

Bernhard Lörcher, Violoncello

 

Diesmal: Feurige Musik aus Spanien - zwischen Klassik und Folklore.  Spannung zwischen Alt und Modern!

Unter dem Motto:

"Nächte in Spanischen Gärten"

Aus dem Programm:

"Spanische Tänze" von Enrique Granados.

Außerdem:

Isaac Albeniz: Lieder aus Spanien; und Luigi Boccherini: Gitarren-Quintett D-Dur

Sonntag 27.11. / Rathaus Mingolsheim, 15 Uhr:

Vernissage: Kunstausstellung Uta Dorra

"Malerei mit Papier"

 

Ausstellung geöffnet vom 28.11. bis 30.12. 2016

zu den Öffnungszeiten des Rathauses